Жизненная философия

«Если человек более или менее нам близкий сделает нам что-либо неприятное или досадное, то следует спросить себя, настолько ли он нам дорог, что мы могли и хотели перенести с его стороны то же самое, даже нечто большее, притом не раз и не два, а много чаще, — или нет? В случае утвердительного ответа много говорить не приходится; но если мы решимся забыть этот поступок… то должны понимать, что этим мы добровольно подвергаем себя повторению того же самого. В случае отрицательного ответа нам следует тотчас же навсегда порвать с дорогим, может быть, другом, если же то слуга — то следует удалить его. Ибо, если представится случай, он непременно повторит то же самое или что-нибудь подобное, даже если теперь он стал бы горячо и искренне уверять нас в обратном. Решительно все может забыть человек, но только не самого себя, не свое существо. Характер человека неисправим, ибо все его действия вытекают из некоего внутреннего начала, в силу которого он при одинаковых условиях всегда должен поступать так же и иначе не может… Поэтому примирение с другом, с которым было все порвано, — это слабость, которая искупится тогда, когда он при первом случае учинит с нами точь-в-точь то же самое, что привело к разрыву, только с большей наглостью ввиду сознания, что нам без него не обойтись»

Артур Шопенгауэр. Афоризмы житейской мудрости
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Hat nun einer, mit dem wir in Verbindung, oder Umgang stehen, uns etwas Unangenehmes, oder Ärgerliches erzeigt; so haben wir uns nur zu fragen, ob er uns so viel wert sei, daß wir das nämliche, auch noch etwas verstärkt, uns nochmals und öfter von ihm wollen gefallen lassen; – oder nicht. (Vergeben und Vergessen heißt gemachte kostbare Erfahrungen zum Fenster hinauswerfen.) Im bejahenden Falle wird nicht viel darüber zu sagen sein, weil das Reden wenig hilft: wir müssen also die Sache, mit oder ohne Ermahnung, hingehen lassen, sollen jedoch wissen, daß wir hierdurch sie uns nochmals ausgebeten haben. Im verneinenden Falle hingegen haben wir sogleich und auf immer mit dem werten Freunde zu brechen, oder, wenn es ein Diener ist, ihn abzuschaffen. Denn unaus- bleiblich wird er, vorkommendenfalls, ganz dasselbe, oder das völlig Analoge, wieder tun, auch wenn er uns jetzt das Gegenteil hoch und auf- richtig beteuert. Alles, alles kann einer vergessen, nur nicht sich selbst, sein eigenes Wesen. Denn der Charakter ist schlechthin inkorrigibel; weil alle Handlungen des Menschen aus einem innern Prinzip fließen, vermö- ge dessen er, unter gleichen Umständen, stets das gleiche tun muß und nicht anders kann. Daher auch ist, sich mit einem Freunde, mit dem man gebrochen hatte, wieder auszusöhnen, eine Schwäche, die man abbüßt, wenn derselbe, bei erster Gelegenheit, gerade und genau dasselbe wie- der tut, was den Bruch herbeigeführt hatte; ja, mit noch mehr Dreistig- keit, im stillen Bewußtsein seiner Unentbehrlichkeit. Das gleiche gilt von abgeschafften Dienern, die man wiedernimmt. Ebensowenig, und aus demselben Grunde, dürfen wir erwarten, daß einer, unter veränderten Umständen, das gleiche, wie vorher tun werde. Vielmehr ändern die Menschen Gesinnung und Betragen eben so schnell, wie ihr Interesse sich ändert; ja, ihre Absichtlichkeit zieht ihre Wechsel auf so kurze Sicht, daß man selbst noch kurzsichtiger sein müßte, um sie nicht protestieren zu lassen.

Arthur Schopenhauer. Aphorismen zur Lebensweisheit
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LICHT AM ENDE DES LEBENS

Bericht einer außergewöhnlichen Nah-Todeserfahrung
BETTY J. EADIE
1994

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